1. Roman, zusammen mit Peter Werder bist du im Sommer 1994 auf die Idee gekommen, ein „Symphonic Rock and Pop Orchestra“ zu gründen. War das nicht ein bisschen gewagt? Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?

Die Idee schwirrte schon lange in unseren Köpfen herum. Musikalisch bewegte ich mich zwischen Klassik, Opern, Musicals, Jazz und Filmmusik. Da wollten wir etwas machen, mit dem wir diese verschiedenen Stile verknüpfen konnten. Gewagt war es zu dieser Zeit überhaupt nicht. Wir hatten ja nichts zu verlieren. Auch glaubte ich an den Erfolg dieses Projektes. Ich wurde nur einmal richtig nervös. Das Probewochenende vor dem ersten Konzert war sehr gut und die darauffolgende Probe dann grottenschlecht (verständlicherweise). Da habe ich eine Nacht fast nichts geschlafen. Aber ich wusste ja, dass wir das können! Und so war es dann auch, wie das erste Konzert zeigte.

2. Hättest du gedacht, dass es einen solchen Zuwachs geben würde? (Heute zählt das Orchester über 60 Mitglieder)

Gehofft natürlich schon. Aber es war von Anfang an klar, dass die Musiker von weiter her kommen müssen, als nur von Einsiedeln. Wir hatten hier damals schlichtweg zu wenig Streicher. Auch waren ab dem zweiten Jahr die Stücke teils recht schwierig, weshalb auch die Qualität immer wieder ein Thema war. Da war die Priorität natürlich auch nicht unbedingt, möglichst gross zu werden. Aber es ist natürlich super, dass das Orchester heute solch einen Grundstock an Musikern, vor allem auch Streichern hat. 

3. Was waren deine Gedanken und Gefühle, als ihr am 11. Januar 1995 die erste Probe durchführten?

Ehrlich gesagt, keine Ahnung mehr. Der erste emotionale Moment, an den ich mich heute noch gut erinnere, ist das erste Probewochenende, wo musikalische endlich alles zusammenkam. Ich habe immer an das Projekt geglaubt. Das Probewochenende hat dann auch die Skeptiker „bekehrt“. Ich kann mich an einen Musiker erinnern, der nach dem Probewochenende wie verrückt Einladungen für das Konzert verschickte, da er erst jetzt das Gefühl hatte, dass es was wird.

4. Wie ist es für dich heute, wenn du jeweils die Konzerte der Wood and Metal Connection besuchst?

Vor allem verknüpfe ich mit der WMC Dankbarkeit, dass ich bei diesem Projekt mitwirken durfte. Leider habe ich nicht alle Konzerte besucht. Da ich kulturell stark engagiert bin, arbeite ich häufig an den Wochenenden. Aber ich freue mich immer sehr, wenn ich was über das neueste Projekt höre oder lese.

Im Gespräch mit Roman Kühne