Am Konzert der Wood and Metal Connection WMC am Samstag stand die junge Generation im Rampenlicht. Zwei einheimische Komponistinnen und eine Solosängerin stachen im Zwei Raben besonders heraus. Das begeisterte Publikum zollte ihnen höchsten Respekt.
Im Rahmen des Schwyzer Kulturwochenendes präsentierte die Wood and Metal Connection am letzten Wochenende ihr Frühlingsprogramm. Es stand unter dem Motto «Young Artists». Jungen Musikerinnen und Musikern wurde die Gelegenheit geboten, in den Reihen des WMC eigene Sinfonieerfahrungen zu sammeln. Susanne Theiler dirigierte.
Sterne beeinflussen die Musik
Mit der «Brook Green Suite» von Gustav Holst eröffnete das Jugendorchester II der Stifts- und Musikschule Einsiedeln unter der Leitung von Lukas Meister das Konzert. Gustav Holst, der auch Astrologe war, erforschte den Einfluss der Sterne auf die Musik und ihre Wirkung auf die Inspiration der Komponisten. Unter einem glücklichen Stern stand sicher auch Felix Mendelssohn Bartholdy, der als Vierzehnjähriger die «Schweizer Sinfonie» geschrieben hat. Die Jungmusikanten spielten daraus Grave und Allegro und schlossen den Zyklus mit «Eine kleine Nachtmusik » von Wolfgang Amadeus Mozart ab.
Jung und multitalentiert
In Vollbesetzung spielte das Orchester «Snape’s Theme». Das Stück um einen Zaubertrankmeister hat die achtzehnjährige Violinistin Sophie Schönbächler im Rahmen ihrer Maturaarbeit komponiert. Sie ist seit vier Jahren Mitglied bei der Wood and Metal Connection. Ihre brillante Filmmusik war eine Uraufführung, geheimnisvoll, mystisch. In der Darbietung des Orchesters steckte eine grosse Portion Hexerei. Eine weitere Glanzleistung bot Elina Flury. Sie sang «Skyfall» aus dem gleichnamigen James Bond-Film. Die siebzehnjährige Einsiedlerin macht eine Lehre als Fachperson Gesundheit FAGE. Daneben singt sie, spielt Klavier und Querflöte. Gleichzeitig ist sie eine passionierte Kickboxerin.
Das Wetter ist launisch
Das Werk «Spring Storm» hat Reina Burkhalter aus Pfäffikon eigens für das WMC komponiert. Sie studiert an der Zürcher Hochschule der Künste Komposition für Film und Theater. Mit Violine, Oboe und Klavier setzt sie sich gleichzeitig mit Streich-, Blas- und Tasteninstrumenten auseinander. In ihrem Stück, ebenfalls eine Uraufführung, thematisiert sie den Einfluss des Wetters auf die Gefühle. Durch das Zusammenfügen verschiedener Musikstile entstehen Klangbilder von Nebelschwaden, Lichtschimmer, Regenprasseln bis hin zu orkanartigen Böen und Donnerwetter. Das Publikum im vollbesetzten Saal badete förmlich in diesen Wetter- und Gefühlsschwankungen. Reina Burkhalter versteht es, Stimmungen zu erzeugen, die unter die Haut gehen. Vor der Aufführung sagte sie auf der Bühne im Interview: «Ich möchte das Publikum auf die innere Reise mitnehmen.» Das ist ihr gelungen. Mit «The Force Awakens » vom Filmmusikstar John Williams und «Pirates of the Caribbean » (Klaus Badelt) wurde das Konzert abgerundet.
Text von Anita Chiani, erschienen im Einsiedler Anzeiger am 23. April 2024